Die Performance durch und durch, für das Kunstfest WAS IST DAS WERT in Hellerau konzipiert, spielt mit Spannungen zwischen Erinnern & Vergessen, zwischen Privatsphäre & öffentlichen Räumen, sowie zwischen starken Emotionen & formalisierten Handlungen.
Zwei Wochen lang bewegten wir uns durch die Stadt Dresden (z.B. mit öffentlichem Nahverkehr), hielten uns an öffentlichen Orten auf (z.B. Haltestellen, Parkanlagen, Museen, Einkaufspassagen) und widmeten uns dabei stets zwei Tätigkeiten: wir stickten und wir führten ein Gespräch. Gestickt wurden Bildmotive, die mit persönlichen Verlusten zu tun haben, gesprochen wurde über private Überlegungen und Erfahrungen.
Im Vorfeld der öffentlichen Performance wählten wir entsprechende Bilder aus, die für uns jeweils „Verlust“ darstellten, und wandelten sie zu stickbaren Mustern um. Egal ob bereits erfahren oder bloß gefürchtet: Der Verlust wurde dabei zum Rohstoff sozialer, handwerklicher und künstlerischer Arbeit, wodurch eine gewisse Aufwertung erfolgte. Diese vollzog sich bereits durch die Investition von Zeit und Arbeit – ein Aufwand, der bei dieser mühsamen Bildreproduktionsmethode immens war.
Typisch private Handlungen wurden nicht nur öffentlich durchgeführt, sondern auch offensichtlich und ungewöhnlich inszeniert. So war die Performance ein Mittel, um die Wirkungskraft einer traditionell weiblichen Form der Vergemeinschaftung und Kommunikation durch Arbeit ironisch zu erproben.
MEHR zu den beteiligten Künstler_innen und Institutionen: