Inszenierte Fotografie und Texte: 6 Inkjetdrucke auf Aludibond, je 60 x 40 cm und 6 Texttafeln (Druck auf Aluminium), je 14 x 20 cm
Für die Ausstellung Folge der Generationen @ Motorenhalle. Projektzentrum für zeitgenössische Kunst in Dresden geschaffen.
Ein Spätsommernachmittag, wir haben einen Plan. Alle sind an diesem Nachmittag weg und wir haben die Bude für uns allein: die Mietwohnung in der Oberlausitz, welche die Familie schon seit fast einem halben Jahrhundert bewohnt. Voller Zeug, voller Geheimnisse, voller Versteckmöglichkeiten. Wir erkunden, wir dokumentieren, wir kichern und wir arbeiten schnell. Wir wollen diesen gemeinsamen Moment festhalten – unsere Zeit zusammen, unser Projekt, unser Spiel: „Ich sehe was, was du nicht siehst!“
Nach unserer Aktion in der Wohnung ihrer Großeltern haben Emma B. und ich mehreren Familienmitgliedern die Fotos gezeigt und sie gebeten, zu sagen, was auf dem Bild zu sehen ist. Zu Emmas Erstaunen und Freude haben ihre Verwandten meistens nicht erkannt, dass dort etwas anders als sonst ist (nämlich dass sich Emma in jedem Raum/Bild versteckt hat): Sie sehen das, was sie dort erlebt haben. Die jeweils neun verschiedenen Bemerkungen zu jedem Foto sind natürlich sehr subjektiv: voller Erinnerungen, Gefühle, Entschuldigungen, Andeutungen. Über das Sichtbare hinaus werden den Ausstellungsbesuchern so weitere Dimensionen der privaten Räume eröffnet.