Endlos viele Stunden in eine Arbeit stecken. Kreuzstichstickerei als aufwändige (und absurde) Bildreproduktionstechnik.
Der Arbeitsprozess ist komplex, vielschichtig und wahnsinnig zeitintensiv—darum geht es aber. Es geht um Zeit und es geht auch darum, einen Abstand zu den Fotos durch den Arbeitsprozess zu gewinnen. Es ist auch ein Spiel mit der Wahrnehmung. Ich experimentiere mit dem Detaillierungsgrad und der Farbtreue soweit, bis jemand, der das Originalfoto kennt, die gestickte Version sofort wiedererkennen kann, aber für andere bleibt sie unkonkret.
Ich wandele ausgewählte alte Familienfotos in vereinfachte Pixelstrukturen um, reduziere die Anzahl der Farben von Millionen bis auf eine beliebige Zahl (vielleicht 27 oder 56 oder 84), passe diese den Stickgarnfarben an, arbeite systematisch mit komplexen Vorlagen. Das alles steht in starkem Kontrast zum Inhalt der Bilder, welche immer nur einen einzelnen Moment – einen Bruchteil einer Sekunde –darstellen.
Für mich sind die Stickereien eher als Objekte denn als Bilder zu verstehen. Deshalb werden sie zusammen mit den Arbeitsskizzen, Farbmustertabellen, usw. sowie mit anderen Objekten in einer Installation präsentiert (Arbeitstitel I’ll Fly Away).