Im Jahr 2011 wurde ich eingeladen, eine Ausstellung für die Richard-Wagner-Stätten Graupa zu verwirklichen, die ein breites Publikum erreichen und Aufmerksamkeit auf den neuen Ausstellungsort – den Jagdschloss Graupa – lenken sollte. Ich habe mich entschieden, mich auf eine einzige Oper von Richard Wagner zu konzentrieren – nämlich die Oper „Lohengrin“, an der Wagner im Sommer 1846 in Graupa gearbeitet hat – und mit Schülerinnen aus der Gegend eine Videoarbeit zu dieser Oper für die Ausstellung zu schaffen.
Mit Szenen aus unserem Arbeitsprozess zeigt das Video Mein lieber Schwan! Ein Wechselspiel mit Richard Wagners „Lohengrin“ – auf unterhaltsame und lyrische Art und Weise – einen Annäherungsversuch. So wie die Mädchen spielerisch ihren Zugang zu Wagners Oper finden, werden die Zuschauer eingeladen, dies ebenfalls zu tun.
Bei den Proben und der Dreharbeit im Lohengrinhaus / Richard-Wagner-Stätten Graupa haben wir gemeinsam verschiedene spielerische Antworten auf die Oper entwickelt. Diese bewegten sich immer zwischen der Rezeption der Musik einerseits und der eigenen Fantasie andererseits, die durch Wagners Musik und die Geschichte vom Ritter Lohengrin geweckt wurde. Diese Aufnahmen habe ich dann für das Video verwendet, um die Geschichte dieses kreativen Prozesses zu erzählen.
Wir konzentrierten uns auf das Erscheinen des Ritters gegen Ende des ersten Aktes von Wagners Oper: Lohengrin kommt nach Brabant, um die angeklagte Jungfrau Elsa in einem Gottesgericht zu verteidigen. Die Szene ist nicht nur musikalisch und dramaturgisch sehr spannend, sondern hat schon immer eine große Faszination ausgeübt. Sie stellt auch immer eine Herausforderung für jede neue Bühnenproduktion dar, denn Lohengrin tritt nicht einfach auf die Bühne, sondern er wird, auf einem Kahn stehend, von einem Schwan herangezogen! Die Szene ist märchenhaft, rätselhaft, seltsam und wunderschön zugleich.
Das Video wurde in einem Ausstellungsmobiliar präsentiert (Bilder rechts), das gleichzeitig assoziativ Bezug auf inhaltliche Elemente der Oper nimmt und in Zusammenarbeit mit dem Architekten Roland Züger entstanden ist (www.kesselzueger.com).
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